Besucher- und Informationszentrum des Bundestags, 2016

Durch die Errichtung des Besucher- und Informationszentrums mit rund 6600m² Bruttogeschossfläche soll das derzeitige provisorische Sicherheitskontrollgebäude als zentraler Eingang für Besucher auf dem Platz der Republik durch eine architektonisch und funktional angemessene dauerhafte Lösung ersetzt werden – für jährlich rund 2,4 Millionen Besucher des Deutschen Bundestages. Die Verbindung von BIZ und Reichstagsgebäude ist durch einen geschlossenen Fußgängertunnel gewährleistet. Das neue BIZ des Deutschen Bundestags wird in einem engen funktionalen Zusammenhang mit dem Reichstagsgebäude stehen. Dem steht entgegen, dass beide Gebäude in einer großen räumlichen Distanz zueinander liegen. Um den Zusammenhang zwischen beiden Gebäuden sichtbar zu machen, werden auf unterschiedlichen Ebenen drei Entwurfsstrategien verfolgt, die in ihrer Summe ein schlüssiges Gesamtbild ergeben sollen, nämlich das eines Ensembles aus Reichstagsgebäude und BIZ: Komposition, Physiognomie und Material.

Entgegen dem Reichstagsgebäude, das sich durch einen massiven Sockel nach außen abschottet, ist das neue BIZ als Pavillon konzipiert, der sich zum Außenraum öffnet und einladend wirkt. Durch die umlaufenden Stützen in Form eines Lamellensaums sowie die gläserne Gebäudehülle soll der Übergang zwischen außen und innen weitgehend aufgehoben werden und der Landschaftsraum des Tiergartens in das Gebäude eindringen. Aufgrund der zu erwartenden hohen Besucherzahlen, muss die Führung der Besucher innerhalb des BIZ und zum Reichstagsgebäude vor allem effizient organisiert werden. Gleichzeitig soll ein räumliches Erlebnis entstehen, das sowohl Orientierung bietet, als auch die Besonderheit des Ortes betont. Diese Bedingungen werden optimal anhand einer als Doppelhelix konzipierten zentralen Treppenanlage erfüllt, die im Zentrum des auf vier Ebenen aufgeteilten Foyers liegt, die auf die 1932 von Guiseppe Momo entworfene Treppenanlage für die Vatikanischen Museen zurückgeht.

Architekt : Jan Kleihues mit Johannes Kressner

Adresse : Schneidermannstraße, Berlin

Auslober : Bundesrepublik Deutschland, vertr. d. d. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Wettbewerb : 2016

BGF : 6.600 m²