Hauptwerkstatt der Berliner Stadtreinigung, 1970 – 1978

Das Werkstattgebäude setzt sich aus drei Schiffen zusammen.

Das mittlere bildet den flexiblen Rahmen für kleinere Raumeinheiten, die zum Teil auf zwei, meist aber drei Geschosse verteilt sind und verschiedene Funktionen wie Ersatzteil- und Werkzeuglager, kleinere Werkstätten,wie Sattlerei und Reifenwerkstatt, Aufenthalts- und Unterrichtsräume, Umkleide- und Waschräume, sowie einzelne Büros aufnehmen. Die Erdgeschossräume sind zu den Seitenhallen hin offen, die oberen Räume dagegen verglast und von kommandobrückenartigen Laubengängen begleitet.

Wie ein Rückgrat versorgt und bedient das Mittelschiff die seitlichen Hallen mit Material, dient als zentrale Verbindung und Rückzugsraum.So vielgestaltig die Räume des Mittelschiffs sind, so einheitlich sind die stützenfreien Seitenschiffe aufgebaut und genutzt.

Der Parallelität vielfach gleicher Arbeitsvorgänge entspricht das Prinzip der Reihung. Sie liegt dem Grundriss zugrunde, der als lineare Addition gleicher Einheiten gebildet ist. Und sie kommt am Außenbau bildhaft zum Ausdruck, wo die Module in je einer Travee aus zwei Betonstützen ablesbarsind. Ihre strenge Reihung scheint sich schier endlos fortzusetzen, da ein Ende der Halle durch den halbrunden Abschluss nicht sichtbar ist und das Gebäude „verschwindet“.

Adresse: Ringbahnstr. 98-124, Berlin-Tempelhof

Architekt: Prof. Josef P. Kleihues

Bauherr: Berliner Stadtreinigung

BRI: 120.000 m³

Nutzung: Hauptwerkstatt der Berliner Stadtreinigung

Realisierung: 1970 – 1978

Baukosten: 24 Mio. €