Heinrich Schmid, Heidelberg 2023

Das Haus_null soll die Blaupause für weitere Projekte von Heinrich Schmid werden. Entworfen wurde ein Bauwerk, das durch seine ästhetischen und baulichen Qualitäten eine Dauerhaftigkeit besitzt, das einen Zeitraum von weit über 100 Jahren bestehen wird. HS_null ist ein nachhaltiges Gebäude – nachhaltig im wirtschaftlichen, funktionalen, technischen und emotionalen Sinne des Wortes.

Der Entwurf sieht einen kräftigen, solitären 4-geschossigen Baukörper vor, der seine eigene Schwerkraft entwickelt, die nach außen wirkt. Im Innern birgt das Haus einen Patio. Die üppig begrünten Terrassen und die Patiofläche im EG laden ein zum Verweilen, es sind sowohl kontemplative als auch kommunikative Freiräume. Das Haus wird mit einer robusten Baukonstruktion ausgestattet, die eine große Nutzungsflexibilität gewährleistet. Die robuste Struktur mit wenig Technik macht Umbauten z.B. von Büro zu neuen Wohnformen möglich.

Das Gebäude erhält zwei Eingänge an den Gebäudeschmalseiten, die über ein lang gestrecktes Foyer mit Konferenzräumen, Café, Co-Working und Kommunikationszonen sowie einen intensiv bepflanzten Patio verbunden sind. Von hier gelangen die Nutzer und Besucher in zwei großzügige, repräsentative Treppenhäuser mit geschwungenen Treppenläufen und jeweils zwei großen Aufzügen. Über die großen Treppenaugen werden die Treppenräume mit Tageslicht natürlich belichtet. Die stehenden bodentiefen Fenster sind gleichmäßig auf den Fassadenflächen verteilt und gliedern diese vertikal. Jedes Geschoss wird mit einem Gesims, welches sich aus der Wandebene aus einer Voute entwickelt, akzentuiert. Zwischen dem horizontalen Gesims mit Hohlkehle und den tief in der Wand sitzenden vertikalen Fenstern, bildet sich eine angenehme und gleichzeitig dezente Spannung, die den Entwurf bestimmt. Die kubische Klarheit, die haptische Qualität der Oberflächen und die einfachen Details des Fassadenentwurfes vermitteln Solidität und liebevolle Feinheit.

Das Ziel des Konzeptes ist die Entwicklung eines Low-Tech Gebäudes, das dennoch hohe Komfort- und Behaglichkeitsansprüche erfüllt, niedrige CO2-Emissionen verursacht, eine hohe Langlebigkeit bietet und damit nachhaltig ist. Durch den Ansatz mit überwiegend passiven Komponenten wird eine hohe Robustheit, Flexibilität und damit Resilienz geschaffen.

Ort: 69124 Heidelberg

Nutzung: Büro, Konferenz, Café, Lager

Architekt: Jan Kleihues und Götz Kern

Bauherr: Heinrich Schmid GmbH & Co.

Wettbewerb: 06/2023, 1. Preis

BGF: ca. 14.762 m²