Matthäus-Areal, Frankfurt

Die Neubebauung des Matthäus-Areals in prominenter innerstädtischer Grundstückslage zwischen Hauptbahnhof und Messegelände sieht eine hybride Nutzung als Büro- und Wohnhochhaus vor. Die Matthäuskirche soll durch einen zukunftsweisenden Kirchenneubau für die Evangelische Kirche ersetzt werden.

Um sich zwischen den deutlich höheren Baukörpern zu behaupten, wird der Turm als eine kraftvolle, klar umrissene Skulptur konzipiert, deren Kontur bis auf den Boden geführt wird. Vorgeschlagen wir eine Verzahnung von privatem und öffentlichen Stadtraum sowie eine Grundstücksübergreifende Vernetzung des Blockinnern. Die Form des Turms leitet sich vom stadträumlichen Kontext ab. Der Kirchenneubau tritt als Solitär in Erscheinung, der sich durch die formale Ausbildung der Gebäudehülle vom dahinterliegenden Hochhaus abhebt, aber gleichzeitig mit diesem ein räumliches Ensemble bildet. So findet die Traufkante der Kirche ihre Fortsetzung in der Sockelkontur des Turms.

Durch die Auflösung der Baumasse in zwei Solitäre entsteht ein fließender Außenraum, bzw. eine Folge von Außenräumen mit unterschiedler Funktion und unterschiedlichem Charakter. Der zweiseitig gefasste Platz im Nordwesten dient beiden Gebäuden als Vorplatz, über ihn gelangt man in die Foyers der Kirche und des Büroturms. In seinem Zentrum liegt ein flaches, reflektierendes Wasserbecken, das dem Raum eine zusätzliche Tiefe verleiht und zum Verweilen, beispielsweise vor und nach dem Besuch der Kirche einlädt. Der Raum, der sich zwischen der Kirche und der östlich angrenzenden Wohnbebauung aufspannt, hat einen privateren Charakter. Er wird als „Gartenplatz“ mit Sitzbänken und grünen Inseln ausgestaltet, der sowohl den Bewohnern als auch den Büronutzern zur Verfügung steht.

In der Gebäudehülle des Hochhauses lassen sich die unterschiedlichen Funktionen Wohnen und Büro deutlich ablesen, gleichzeitig ordnen sich beide Fassadentypen einem gemeinsamen Gestaltungsduktus unter, um die skulpturale Wirkung des Turms zu stärken. Das Thema der konkav gekrümmten Fassadenflächen wird vom Großen ins Kleine übertragen und verleiht dem Gebäude einen unverwechselbaren Charakter.

Ort: Friedrich-Ebert-Anlage 33 / Hohenstaufenstraße 30 , 60327 Frankfurt am Main

Nutzung: Büro, Wohnen, Kirche, Gastronomie

Architekt: Jan Kleihues und Johannes Kressner

Bauherr: Becken, Evangelische Kirche

Wettbewerb: 2024, II. Phase

BGF: 43.415 m²

Höhe: 130 m