Mediaport, Berlin

Neben der berühmten Kleinmotorenfabrik von Peter Behrens einen Neubau zu planen, ist eine Herausforderung. Dieser grandiose Industriebau aus dem Beginn des Jahrhunderts ist emblematisches Zeugnis der berlinischen Industriebaukultur und zugleich Beispiel für jene Symbiose von Funktionalität, konstruktiver Klarheit und architektonischer Monumentalität, die das Werk von Peter Behrens in besonderer Weise auszeichnet. Jeder Versuch, sich dieser Architektur von Peter Behrens imtativ zu nähern, muss fehlschlagen. Es geht um eine theoretische und künstlerische Position, welche das Werk von Peter Behrens kritisch reflektiert.Das konstruktive System des einfach konzipierten Neubaus basiert auf einem Makromudul von 12,60 x 12,60 m. Dies erlaubt eine sehr freizügige Gestaltung der verschiedenen Funktionsbereiche. Diese Entscheidung garantiert ein hohes Maß an Flexibilität und im Hinblick auf die Dimension der konstruktiven Elemente eine Affinität zum Charakter der Nachbargebäude. Die Grundrissgeometrie des Hauses ermöglicht ein Maß an Autonomie. Es entsteht vielmehr ein T-förmiges Gebäude, welches nach beiden Seiten offen ist und so eine städtebauliche und architektonische Korrespondenz mit den Hofbildungen der Kleinmotorenfabrik erlaubt. Die Gebäudehöhe der Seitenflügel vermittelt zwischen beiden Nachbarbebauungen, während der 40 Meter hohe Hauptbaukörper die Turmmotive der Hochspannungsfabrik reflektiert. Dieses sogenannte Rückgrat ist zugleich Montageplattform für die Antennenanlagen der Deutschen Welle.

Ort: Voltastr. 6, 13355 Berlin-Wedding

Nutzung: Sendestation der „Deutschen Welle“ mit Büros, Café und Tiefgarage

Architekten: Prof. Josef P. Kleihues mit Norbert Hensel

Bauherr: Media Port Berlin GmbH

Fertigstellung: 10/1996

BGF: 10.432 m2

Grundstücksfläche: ca. 1.793 m2