Museum der Weltkulturen Frankfurt am Main, 2010
Das neue Museum der Weltkulturen soll sich in das vorhandene Bild einfügen. Dabei besteht die Hauptaufgabe darin, die bezogen auf den Ort große Programmfläche in einer Kubatur zu fassen, die der vorgefundenen Maßstäblichkeit entspricht. Hieraus resultiert zum einen die Entscheidung, das Gebäude in ein Ensemble aus Einzelvolumina aufzulösen und zum Anderen, die Flächen, für die keine natürliche Belichtung vorgesehen ist, unterirdisch anzuordnen. Die einzelnen Volumina gruppieren sich um ein gemeinsames Zentrum – den abgesenkten Eingangshof – bilden aber zugleich durch die horizontale Entwicklung in alle Himmelsrichtungen vier räumlich gefasste Quadranten, die jeweils der Hintergrund für die umgebenden Bestandsbauten sind. Um die Vielfalt der kulturellen Ausprägungen, deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede möglichst gut in Szene zu setzen, soll der architektonische Rahmen für das Museum der Weltkulturen formal zurückhaltend gestaltet werden. Ähnlich der Besiedelung eines durch die Natur geschaffenen Ortes wird das Bespielen des Museums als ein Vorgang verstanden, der vergänglich ist und einer permanenten Veränderung unterliegt. Der Rahmen, d.h. die Kubatur und die Gebäudehülle unterliegt ebenfalls einer Veränderung, jedoch vollzieht sich diese im Vergleich zu den inneren Prozessen in einem viel langsamerem Tempo. Dieses Bild manifestiert sich am deutlichsten in der plastischen Ausformulierung der Fassade, die scheinbar durch einen langen Erosionsprozess zu ihrer Form gefunden hat.
Adresse: Schaumainkai 37, 60594 Frankfurt am Main
Architekt: Jan Kleihues
Bauherr: Stadt Frankfurt am Main
Nutzung: Ausstellungsräume, Lesesaal, öffentl. Studiensammlung, Auditorium, Bereich für die Museumspädagogik, Café, Museumsshop, Restaurierungswerkstätten
Wettbewerb: 2010