Wohnhochhaus am Theodor-Loos-Weg, 2016

Das nähere Umfeld des neuen Wohnhochhauses zeichnet sich durch einen siedlungsartigen Charakter aus. Die Gebäude folgen weder den Straßenverläufen, noch bilden sie klar definierte Räume. Sie sind zu Großformen miteinander verschmolzen, die keine „Adressbildung“ erkennen lassen. Das neue Wohnhochhaus soll neben seiner Hauptbestimmung, nämlich attraktiven Wohnraum zu bieten, den Sprung von der Siedlung zur Stadt schaffen, ohne dabei den Charakter des Ortes zu negieren. Es soll vielmehr die Funktion eines Bindeglieds übernehmen indem es zu einem harmonischen Ganzen zusammenführt. Über die Grundrissfigur, die sich im Sockelbereich an den Straßenverläufen orientiert, wird der Baukörper im Stadtraum verankert. Gleichzeitig entstehen klar definierte Außenräume mit öffentlichem Charakter und Aufenthaltsqualität.

Dafür ist der Baukörper untergliedert in eine untere Zone, in der sich die Verzahnung mit dem Stadtraum vollzieht und eine obere Zone, in der sich die skulpturale Wirkung des Hochhauses entfaltet. Der Neubau schließt höhengleich an der Brandwand des Nachbargebäudes an. Anders als die Bestandsbauten verfügt der Neubau über keine Rückseiten, was nach einer offenen, großzügigen Fassadengestaltung verlangt. Mit der Gebäudefigur in Form eines unregelmäßigen Hexagons wird das streng orthogonale räumliche Prinzip durchbrochen. Es ist möglich, die bereits dargestellte Vielfalt an Wohnungstypen und /-größen durch das Zusammenschalten einzelner Räume sowie Wohnungen (Solldurchbrüche) zu vergrößern. Neben einer Dachterrasse, die der Hausgemeinschaft zur Verfügung steht, werden mit dem Konzept eines freistehenden Pavillons weitere Angebote geschaffen, die über das reine Wohnen hinausgehen.

Architekt : Jan Kleihues mit Johannes Kressner

Auslober : Beamten-Wohnungs-Verein zu Berlin eG

Wettbewerb : 12.2016, 3. Preis

BGF : 19.400 m²

Nutzung: Wohnhochhaus