Freiheits- und Einheitsdenkmal Berlin, 2010

Das Denkmal für Freiheit und Einheit auf der Berliner Schlossfreiheit ist eine 25 m hohe, minimalistische Skulptur in Form einer Kugel, welche aus zwei gleich großen Halbschalen besteht. Zwischen den beiden Schalen ist in Nord-Süd-Richtung eine 1,20m breite Öffnung, die Licht in die Kugel einfallen lässt und den Innenraum mit dem Außenraum verbindet. Die begehbare Skulptur schafft einen symbolischen Raum, der ein Einswerden mit seiner Größe und eine nicht greifbare, unfassbare Empfindung von Erfüllung evoziert. Die Kugel als ein perfekter geometrischer Körper repräsentiert ein Ideal, das – analog zu den Begriffen Freiheit und Einheit – angestrebt wird, ja vielleicht schon in vielen Bereichen Realität geworden ist, doch in ihrer Absolutheit gedacht immer eine Utopie bleibt.

In ihrer Gestalt wird die Kugel als ein zusammengehöriger Körper wahrgenommen, doch besteht sie aus zwei gleichberechtigten, einander zugewandten Teilen. Diese stehen in einem Spannungsverhältnis und vergegenwärtigen das bipolare Prinzip von Abstoßung und Anziehung, von dem das Ringen sowohl um Freiheit, als auch um Einheit geprägt war und ist. Zugleich verweist sie auf Dynamik, Prozess und Veränderung. Ideale, Werte und Errungenschaften sind nicht ein für alle Mal festgeschrieben, sondern müssen in einer sich ständig verändernden, globalisierten Welt immer wieder neu behauptet und eingefordert werden.

Architekt : Jan Kleihues

Künstlerin: Eva Grubinger

Adresse : Schloßplatz, 10178 Berlin

Auslober : Bundesrepublik Deutschland

Wettbewerb : 2010