G5 – 2019

Das GSG-Areal Geneststraße ist Teil einer verdichteten Blockstruktur, die im Norden durch die Stadtautobahn und sowohl im Westen als auch Südosten durch Gleisanlagen gefasst ist. Auf der Westseite des Areals bildet die neue Bebauung eine markante räumliche Kante aus, die den Charakter der „Gewerbeinsel“ unterstreicht. Die Mäanderform und die Höhenstaffelung des Baukörpers erzeugen ein variantenreiches Bild, das inspiriert ist durch das Konzept „Schöneberger Linse“. Zwei bauliche Hochpunkte, die sowohl eine Fernwirkung entwickeln, als auch aus unmittelbarer Nähe erlebbar sind, akzentuieren den nördlichen und südlichen Eckpunkt der dreieckigen Insel.

Der G5- Erweiterungsbau bildet einen baulichen Rahmen, der so robust und zugleich flexibel ist, dass sich unterschiedlichste Unternehmen darin optimal entfalten können. Zugleich entsteht ein Gebäude mit einem unverwechselbaren architektonischen Ausdruck, ein Haus, mit dem sich seine Nutzer identifizieren können und das Teil des Alleinstellungsmerkmals der GSG wird. Angeboten werden frei bespielbare Nutzungseinheiten in Größen von ca. 120m² bis ca. 400m². Erschlossen werden die Nutzungseinheiten über Eingangshallen, die sich jeweils an die Hofdurchgänge anlagern und durch ihre Transparenz und gestalterische Ausformulierung die Adressbildung unterstreichen. Sämtliche Mieteinheiten verfügen über eine Anbindung an gemeinschaftlich nutzbare Dachterrassen, die jeweils in intensiv bepflanzte Bereiche und als Holzdeck ausgebildete Flächen untergliedert sind.

Um eine Hierarchisierung der Außenraumbezüge aufzulösen, sind im Unterschied zum Bestandsbau die Höfe des neuen Ergänzungsbaus nicht vierseitig geschlossen. Das Aufgreifen und Neuinterpretieren des Themas „Hofdurchfahrten“, unterstützt den Bewegungsfluss des Fußgängers und erzeugt einen Raumverbund aus Höfen, die sowohl räumlich als auch gestalterisch unterschiedlich ausgeprägt sind.

Der Ausdruck des neuen Gebäudes entsteht im Wesentlichen aus der Wahl des Materials – einem hellroten Klinker -, aus einer plastisch gegliederten Fassade, sowie aus den großzügigen Fensteröffnungen, die eine optimale Belichtung der Innenräume gewährleisten. Insgesamt entsteht das Bild eines in sich ruhenden kraftvollen Baukörpers, der sich trotz einer zurückhaltenden, sachlichen Architektursprache im städtischen Kontext behauptet. Gleichzeitig bilden Alt- und Neubau auf selbstverständliche Weise ein zusammenhängendes Ensemble, indem sie sowohl räumlich, funktional und auch gestalterische Gemeinsamkeiten haben.

Ort: Geneststr. 5, 10829 Berlin

Nutzung: Stilles produzierendes Gewerbe, Büro, Gastronomie

Architekten: Jan Kleihues und Johannes Kressner

Bauherr: Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG)

Wettbewerb: 2018, 1. Preis nach vorgeschaltetem städtebaulichen und hochbaulichen Workshop-Verfahren

BGF: ca. 80.000m²