Glasi Quartier Bülach – 2016

Grundsätzlich wird das bereits bestehende städtebauliche Konzept für das Wohnhochhaus im Glasi-Quartier aufgegriffen und durch dem vorliegenden Entwurf bestätigt. Er zieht daher lediglich eine Optimierung in Bezug auf die Kubatur in Betracht. Um die für die Grundrisse ungünstige Ausrichtung des Baukörpers mit der größten Fassadenlänge im Norden zu vermeiden, zieht sich der Baukörper an der Nord- und Nordwestseite zurück und verlagert über Vor- und Rücksprünge die Geschoßfläche in Richtung Süden bzw. Südosten. Die Wohnungen sind mit ihren zentralen Wohnbereichen dadurch sämtlich vorrangig nach Süden, Osten und Westen ausgerichtet.

Der kompakte Baukörper gliedert sich in Sockel, Mittel- und Dachkronenbereich. Im Mittelbereich sind 71 Wohnungen mit 2 bis 4,5 Zimmerwohnungen untergebracht. Das Attikageschoss schließt den Baukör­per mit 3 großzügigen 5,5 Zimmerwohnungen ab. Auf den unterschiedlichen Geschossen sind mindestens 2 Wohntypen meist in diagonaler Anordnung so kombiniert, dass eine optimale soziale Durchmischung gewährleistet werden kann. Die zeitgemäße Kombination von orthogonal gefassten Rückzugsräumen und frei fließenden Gemeinschaftsräumen reflektiert unseren gesellschaftlichen Wan­del mit hohen individuellen Ansprüchen.

Raumhohe Fensteröffnungen erzeugen eine leich­te luftige Atmosphäre durch lichtdurchflutete Raumfolgen. An den vier Eckpunkten des Gebäudes positioniert, sind die Loggien nach außen ein markantes, unverwechselbares Merkmal des Wohnturms. Der massive Teil ihrer Brüstungen wickelt sich als Band um die Fassade und rythmisiert als leicht verspringendes Putzrelief die horizontal gegliederte Struktur des Turmes. Ziel ist es, der Gestaltung der Fassade ein lebendiges, ansprechendes Antlitz zu verleihen und sich dennoch in das klare Gesamtkonzept des Glasi-Quartiers einzufügen. Die entstehende Drehung durch die fünffache Kantung der Fassade verhilft dem Hochhaus zudem durch seine relativ kurzen Ansichtsflächen zu einem schlanken und eleganten Erscheinungsbild im Quartier. Der Wohnturm wirkt als eigene starke Identität über die Grenzen der unmittelbaren Umgebung hinweg und verleiht dem Gebiet eine neue überregionale Bedeutung.

Architekt : Jan Kleihues mit Heike Hanada

Auslober : Steiner AG

Wettbewerb : 08/2016

GF : 11.928m² (nach SIA 416)

Nutzung: Wohnhochhaus

Anzahl Wohnungen: 78