Gutshaus in der Uckermark, Wolletz, 2000
Das Gut, unweit von Angermünde am Nordufer eines Sees gelegen, fand erstmals 1375 Erwähnung. Im Dorf befand sich schon zu dieser Zeit das Rittergut, das mehrfach den Eigentümer und gegen Mitte des 19. Jahrhunderts in den Status eines Gutsbesitzes wechselte. Aus dieser Zeit stammt auch die wahrscheinlich zwischen 1860/1870 errichtete Gutsanlage, deren Hofbereiche beiderseits der Dorfstraße durch voluminöse Stallgebäude gefaßt wurden. Auf dem zum See abfallenden Gelände befand sich in der Achse dieser Anlage das Gutshaus: ein Sichtmauerwerksbau auf einem Sockel aus gespaltenem Feldstein. Dieses eingeschossige Gebäude war völlig verwahrlost, durchfeuchtet und im Holzbereich von Schädlingen befallen.
Das gleiche galt leider auch für das völlig verbaute und marode östliche Stallgebäude. Dies führte zum Abriß der Gebäude und zur Planung einer neuen Gesamtanlage unter Einbeziehung der restaurierten südlichen Stallgebäude. Das Gutshaus selbst ist ein autonomer Neubau, ein Solitär, dessen Lage in der Achse des Gutshofes der des ehemaligen Hauses entspricht. Dieser axialen Komposition entspricht auch der Grundriß des Hauses, welches von der Hofseite betreten wird. Bereits vor der Eingangsdiele erschließt sich dem Besucher ein Blick über den Wohnraum und die großzügige Terrasse bis zum See.
Adresse : Wolletz, Uckermark
Architekt : Prof. Josef P. Kleihues
Bauherr : Privat
Nutzung : Neubau und Umbau von zwei Wohnhäusern, einer Lagerhalle mit Parkanlage
Realisierung : 1999-2000
Planungsleistung: Lph 2-5, Teile 6-8
BGF : 1.670 m²