Justizzentrum Herne, 2009

Am Friedrich-Ebert-Platz, im Zentrum der Stadt Herne, soll ein neues Justizzentrum entstehen, dass die Bedeutung der dritten Gewalt im Staat in einer zeitgemäßen Art repräsentiert. Der Ort ist geprägt durch die Backsteinbauten des beginnenden zwanzigsten Jahrhunderts, die teilweise nach Entwürfen oder unter Beteiligung des Architekten Wilhelm Kreis entstanden sind. Die Herausforderung besteht darin, einerseits über die Analyse den Geist und die wesentlichen Merkmale dieser herausragenden Bauten für den Entwurfsprozess aufzugreifen, andererseits eine eigenständige Architektursprache zu entwickeln, die einem modernen Gerichtsbau angemessen ist.

Der Neubau des Justizzentrums hat sich in einen Block einzufügen, der durch das Amtsgericht und den ehemaligen Zellentrakt gebildet wird. Die Außenseiten des Blockes sind dreiseitig durch die Altbauten besetzt, auf der Westseite soll ggf. ein Parkhaus entstehen. Bei der Verschmelzung der drei Blockbestandteile – Amtsgericht, Zellentrakt sowie Neubau – kommt den Anschlusssituationen eine entscheidende Bedeutung zu. So bleiben die drei verklinkerten „Schaufassaden“ des Amtsgerichts unverstellt. Die neu geschaffene Passage lagert sich stattdessen an die vierte, nicht repräsentative, Hoffassade an.

Adresse: Friedrich-Ebert-Platz, 44623 Herne

Architekten: Jan Kleihues mit Johannes Kressner

Bauherr: BLB Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW

BGF: 12.068 m²

Nutzung: Gerichtsgebäude

Wettbewerb: 2009