Krankenhaus Neukölln, 1975 – 1986
Der langgestreckte parallel zur Straße situierte Baukörper deutet einen geschlossenen Blockrand an und berücksichtigt in seiner geringen Höhenentwicklung über 5 Geschosse die vorhandene Bebauung auf der anderen Straßenseite. Zugleich bildet er einen abschirmenden Riegel von über 300 m Länge für das historische Krankenhausgelände mit zurückhaltend gestalteten Einzelbauten inmitten parkähnlicher Freianlagen. Die streng geometrisierte Aluminiumfassade mit aufgeschraubten schwarzen Profilblechen ist in weiße Felder unterteilt, ihre Rhythmisierung mittels Risalite dient der Maßstäblichkeit und widersetzt sich der reinen Maschinenästhetik.
Eine große Halle bildet funktional und räumlich die – symmetrische – Mitte des Gebäudes. Sie ist die Schnittstelle zweier gleichzeitig nebeneinander bestehender Entwurfssysteme. Das eine, modulare System ermöglicht, das sämtliche Ausbauelemente und Details sich aufeinander beziehen können und eine ruhige Gesamtwirkung herstellen. Das andere System folgt dem Prinzip der Reihung mit der in ihr angelegten Möglichkeiten unendlicher Addition und äußert sich in der vertikalen Schichtung gleicher Funktionseinheiten, der organisch organisierten, aber regelmäßigen räumlichen Abfolge von medizinischen Bereichen sowie der Rhythmisierung durch die Kerntrassen.
Adresse: Rudower Str. 48, 12351 Berlin
Architekten: Prof. Josef P. Kleihues mit Jürgen König
Bauherr: Bezirksamt Neukölln
BGF: 91.700 m²
Nutzung: Krankenhaus
Realisierung: 1975 – 1986
Planungsleistung: Lph 1-5
Baukosten : 255,7 Mio. €