Kultur- und Bildungsforum, Münster, 2017
Innerhalb des mittelalterlichen Stadtgefüges nimmt der Hörster Parkplatz als letzte zusammenhängende, unbebaute Fläche Münsters eine besondere Position ein. Durch die Umnutzung der wenig attraktiven Fläche zum Kultur- und Bildungsforum bietet sich an dieser Stelle die Möglichkeit, die Stadt kulturell und architektonisch weiterzubauen und zu bereichern.
Die derzeitige Hinterhofsituation wird zugunsten eines stadträumlich offenen Gefüges aufgebrochen und durch drei Volumina ergänzt, welche als klar ablesbare Bausteine in ihrem Maßstab die Körnung der Stadt aufnehmen. Konzertsaal und Musikschule orientieren sich mit ihren Sockeln an den Höhen der umgebenden, kleinteiligen Struktur und vermitteln mit dem Höhenspiel ihrer Laternen zwischen Umgebung und dem bestehenden Hochhaus. Anschluss an die bestehende Struktur schafft der Wohnungsbau im Osten, der sich zugunsten des Stadtplatzes mit seinen drei Akteuren zurücknimmt. Um die Symbiose der Institutionen zu ermöglichen, sind die Körper über Passerellen verbunden.
Der freien Logik des bestehenden Stadtgrundrisses folgend, formuliert die inhaltliche und baukörperliche Trias der Kulturbauten sowohl neue Gassen als auch einen Stadtplatz und schafft somit neue Möglichkeiten für urbanes Leben. Durch die erhöhte Situation des Konzertsaals wird das stadträumliche Angebot noch um den hieraus generierten begehbaren Sockel erweitert, welcher neben dem eigentlichen Stadtfoyer Blicke zu dem unweit gelegenen Prinzipalmarkt mit der St. Lamberti-Kirche und dem St. Paulus Dom ermöglicht und dadurch neue Perspektiven bietet. Während der feste Sockel das Ensemble auf dem Platz verortet, treten die Kronen der Baukörper in ihrer skulpturalen Präsenz in Dialog mit der Stadt und finden sich mit ihrer vertikalen Struktur im Kontext der Kulturbauten Münsters wieder.
Architekt: Jan Kleihues
Adresse: Hörster Parkplatz
BGF: 36.644 m²
Nutzung: VHS, Musikschule, Konzertsaal, Café
Entwurf: 2017/2018