Neues Zentrum Kagran Wien/ Österreich, 2010
Das Gebiet ist durchzogen von großen segmentierenden Verkehrsachsen einschließlich einer Hochbahntrasse, die bewirken, dass die einzelnen Baukomplexe als Inseln erscheinen. Zwischen den Bauten existiert kein erkennbarer städtischer Raum. Der Versuch, den spezifischen Geist des Ortes zu ergründen, scheitert schon nach der ersten Betrachtung der Luftfotos. Zwischen den vorhandenen Bauten der näheren Umgebung fehlt nicht nur ein räumlicher sondern auch ein architektonischer Zusammenhang. Dieser Umstand bietet aber die Freiheit, ein Ensemble zu schaffen, dem ein ganz eigener, von der Umgebung losgelöster Charakter innewohnt, der wiederum Anknüpfungspunkt für folgende Projekte sein könnte.
Mit dem Entwurf des Neuen Zentrums Kagran bietet sich die einmalige Chance, sowohl eine räumliche Vernetzung zwischen den isoliert voneinander stehenden Bauten zu erzielen, als auch einen Ort zu schaffen, der von städtischer Dichte, hoher Aufenthaltsqualität und einer Nutzungsdurchmischung, die entscheidend für dessen Belebung ist, geprägt ist. Das Neue Zentrum Kagran soll seine Wirkung aus einer gestalterischen Durchgängigkeit beziehen. Alle Bestandteile weisen eine Verwandtschaft miteinander auf, unterscheiden sich jedoch bei näherer Betrachtung so voneinander, dass sie als Individuen wahrgenommen werden. Die entwurfliche Strategie könnte mit den Begriffen „Thema und Variation“ umschrieben werden.
Adresse: Dr. Adolf-Schärf-Platz, 1220 Wien/ Österreich
Architekten: Jan Kleihues mit Johannes Kressner
Auslober: Wirtschaftsagentur Wien
Nutzung: Büro-, Technologie- und Businesspark, Verwaltung, Hotel, Wohnen, Gastronomie, Handel und Dienstleistung sowie eine Tiefgarage
Wettbewerb: 2010