Robert-Koch-Institut, Berlin

Die städtebauliche Setzung mit einem orthogonalen 7-geschossigen Solitärgebäude aus dem Testentwurf stellt eine stimmige Lösung dar und bildet eine sehr gute Grundlage für die Weiterentwicklung dieses Entwurfs. Mit dem Haus 7 möchten wir den RKI Campus zu einem harmonischen Ensemble aus drei eigenständigen und gleichzeitig verwandten Gebäuden komplettieren.

Neben der funktionalen Zusammengehörigkeit der Häuser 5, 6 und 7 soll der Entwurf für das Haus 7  sowohl eine expressive und solitäre Anmutung erhalten, als auch mittels Farbwahl und klarer Fassadensprache eine ästhetische Verbundenheit mit den Häusern Haus 5 und 6 aufbauen.

Die nach Innen konzentrierte, bedeutende Forschungsarbeit möchten wir als nach Außen wirkende Kraft zum Ausdruck bringen. Hierfür schlagen wir eine horizontal gegliederte expressive Fassade vor, die in ihrer Ästhetik beides vereint – die medizinische Präzision und die Robustheit solider Forschungsergebnisse.

Die nach außen – je nach Funktion ansteigenden oder abfallenden – geneigten Brüstungen übernehmen diese ästhetische Aufgabe. Die abfallenden, dachförmigen, ziegelrot emaillierten PV-Glaspaneelen sind an den zur Sonne hin exponierten Fassaden vorgesehen. Die ansteigenden, trogförmigen Brüstungen sind an der nördlichen Gebäudeecke als Pflanztröge geplant. Die Übergänge werden geometrisch aus zwei asymmetrischen und gegeneinander gestellten Tetraedern gebildet und bilden so ein optisch attraktives Zusammenspiel.

Die „Science Lounge for social Networking with Rooftop Terrace“ ist ein exquisites Extra und gerade daher in einem hochfunktionalen Forschungsbau eine besondere architektonische Herausforderung. Wir sind davon überzeugt, dass mit diesem exquisiten Extra ein wichtiger Beitrag für die weitere exzellente Forschung und zukünftige (oder:zukunftsfähige) Entwicklung am RKI geleistet wird.

Die Konstruktion des Gebäudes ist gekennzeichnet durch eine nachhaltige und sehr wirtschaftliche Bauweise, durch einfache statische Systeme, durch direkte Lastwege und durch hohe Ausnutzungsgrade der gezielt ausgewählten Materialien wie z.B. der Einsatz von RC-Betonen. Zur weiteren Reduzierung des CO2-Abdrucks sollen Stahlbeton-Hohlkörperdecken und vorgefertigte Sandwich-Außenwand Brüstungselemente aus Zementfaserplatten mit mineralischer Dämmung zum Einsatz kommen.

Architekt : Jan Kleihues und Götz Kern

Adresse : Seestraße 11, 13353 Berlin

Bauherr : Robert-Koch-Institut

Wettbewerb : 2023

BGF : 11.247 m²

Nutzung: Laborgebäude