Stadterweiterung Kronsberg Süd, Hannover 2019

Die auf Blöcken, Straßen und Plätzen basierende Masterplanung von Kronsberg Süd erzeugt ein gewohntes und akzeptiertes Bild von Stadt. Zugleich werden durch den Stadtteilpark, der fließend in den vorhandenen Landschaftsraum übergeht, und die großzügig dimensionierten Hofräume die Vorzüge des „Wohnens im Grünen“ wirksam. Bei der Entwicklung der Wohntypologie wird ein Grundrisskonzept vorgeschlagen, das räumliche Zwangspunkte auf ein Minimum reduziert. Da die Formen des Zusammenlebens und die damit verbundenen Nutzungsszenarien einem konstanten Wandel unterliegen, zielt es im Wesentlichen darauf ab, gut belichtete und gut proportionierte Räume zu schaffen, die ein Maximum an individueller Gestaltungsfreiheit bieten. Darüber hinaus werden in den tragenden Wohnungstrennwänden Solldurchbrüche vorgeschlagen, die eine Zusammenlegung von Wohneinheiten erlauben. Die Architektur wird somit als robuster Rahmen verstanden, innerhalb dessen sich funktionale Veränderungen vollziehen können.

Indem alle Gebäude als 4- bis 6-Spänner konzipiert sind, folgt die Grundrissorganisation der Wohnungen der jeweiligen Sonnensituation. So sind die Loggien auf der südlichen Blockseite zu Straße und jene auf der Ost- und Westseite des Blockes sowohl zur Straße, als auch in Form von Balkonen zum Hof orientiert. Der Block wird in einzelne Hausmodule zerlegt, die sich jeweils der vorhandenen Höhensituation anpassen. Hiermit wird zum einen eine Realteilung ermöglicht, zum anderen ein städtisches Prinzip angewandt, nachdem individuell gestaltete Häuser zu einer Blockeinheit verschmelzen. Die Entwurfsstrategie zielt darauf ab, eine Balance zwischen Einheitlichkeit und Individualität zu finden. Einheitlichkeit, indem allen Gebäuden dasselbe Fassadenmaterial, das gleiche modulare Grundprinzip und die gleiche Geschossanzahl, bzw. Gebäudehöhe zugrunde liegen. Individualität, indem jedes Gebäude durch eine Differenzierung des Ziegelfarbtons, der Öffnungsgrößen und der plastischen Gliederung einen eigenen Charakter entfaltet. Um die Idee der Einzelhäuser zu unterstreichen, erhält jedes Wohngebäude einen eigenen mittig angeordneten Eingang, dessen plastische Ausformulierung auf dem jeweils gewählten Fassadenmotiv basiert.

Architekt: Jan Kleihues mit Johannes Kressner

Auslober: GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen, vertreten durch GWH Bauprojekte GmbH, im Einvernehmen mit der Landeshauptstadt Hannover

Wettbewerb: 2019, 2. Preis (Baufeld A.10)

BGF: ca. 13.310 m²

Nutzung: Wohnen, Kita

Wohnungen: 120 + 11 Townhouses