Stadthaus am Markt in Frankfurt am Main, 2009
Die Herausforderung für den Entwurf des Stadthauses besteht darin, eine Architektursprache zu entwickeln, die zeitgemäß ist und zugleich eine Assoziation mit dem vorher Dagewesenen hervorruft. Der Weg führt über die Analyse der mittelalterlichen Häuser. Das Ergebnis ist ein abstraktes Bild, das durch die Übernahme von wesentlichen plastischen Merkmalen und charakteristischen Proportionen in stark reduzierter Form entsteht. Das neue Haus lässt eine Verwandtschaft mit dem Alten erkennen, offenbart aber zugleich einen eigenständigen Charakter. Die für das historische Stadtbild typische kleinteilige Dachlandschaft, die sich aus einzelnen stark geneigten Satteldachflächen zusammensetzt, wird auf den neuen Bau übertragen. Der dadurch kleinteiliger wirkende große zusammenhänge Baukörper wird sich so selbstverständlich in die neue/alte Mittelalterliche Struktur einfügen. Um die abstrakte Wirkung des Gebäudes zu unterstreichen, wird dessen gesamte äußere Hülle mit dem gleichen Material bekleidet. Als Material, das sowohl technisch geeignet ist, als auch mit dem Ort eng verknüpft ist, bietet sich ein roter Mainsandstein an. Die Häuser am Straßenzug Markt werden ihrem einstigen Duktus gemäß erstellt. Im Unterschied zur „Goldenen Waage“ und dem „Roten Haus“ handelt es sich dabei jedoch nicht um eine Rekonstruktion.
Architekt : Jan Kleihues
Adresse : Römerberg, 603111 Frankfurt am Main, Germany
Bauherr : Stadt Frankfurt am Main
Wettbewerb : 2009, 2. Preis
BGF : 5.485 m²