WerkBundStadt, 2016
Mit der Auflösung des 2,8 Hektar großen Tanklagers am Spreebord soll ein ganzes Viertel in Charlottenburg-Nord wieder an die Stadt angebunden werden. Die Verantwortung für den Neubau des Wohn- und Arbeitsquartiers liegt in den Händen des Berliner Werkbunds. Nicht nur städtebaulich und architektonisch, sondern auch durch die Bevölkerungsmischung soll die zukünftige WerkBundStadt mit rund 1.100 neuen Wohnungen ein lebendiges Stadtquartier werden. Auf Grundlage des gemeinsam konzipierten Städtebaus entwickelten die 33 beteiligten Architekturbüros jeweils drei Entwürfe für einzelne Gebäude.
Als Referenz für die Entwürfe von Kleihues + Kleihues dienen die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindenden herausragenden Beispiele der Berliner Gewerbe‐ und Industriebautradition, die eine Leidenschaft für das Detail, das Material (insbesondere Mauerwerk) und die Bauaufgabe verkörpern. Die Entwürfe lassen sich von diesen Aspekten leiten und streben danach, Altes zu entdecken und neu zu interpretieren. Der architektonische Ausdruck eines jeden Hauses entsteht aus einer konsequenten Fokussierung auf jeweils ein Grundmotiv und dessen Deklination.
Aufgrund der sich laufend ändernden Formen des Zusammenlebens sollten Wohnräume eine maximale Gestaltungsfreiheit erlauben und sich an die Bedürfnisse ihrer Bewohner anpassen können. Das impliziert auch die mögliche Aufhebung einer Trennung von Wohnen und Arbeiten. Es wird daher eine flexible, robuste Struktur vorgeschlagen, die im Wesentlichen aus einem tragenden Erschließungskern besteht, der in der wenig belichteten Innenecke angeordnet liegt. Hinzu kommen tragende Fassadenpfeiler, die aufgrund ihrer Breite unterschiedliche Trennwandanschlüsse bzw. Raumgrößen ermöglichen. Innerhalb dieses Gerüsts lassen sich verschieden große Einheiten und Raumzuschnitte organisieren. In der Fassade äußert sich der Flexibilitäts‐ bzw. Robustheitsgedanke in der Gleichbehandlung aller Fensteröffnungen und dem durchlaufenden Balkonband.
Architekt : Jan Kleihues mit Johannes Kressner
Adresse : Am Spreebord, Berlin
Auslober : Deutscher Werkbund
Wettbewerb : 2016/2017
BGF : 2.108 m²